Die verschiedenen Kerzenbilder habe ich ja schon im Kapitel „Zündkerzen“ behandelt.
In folgenden wird davon ausgegangen, daß ihr genau die Kerze verwendet, die für euer Fahrzeug oder den Zylinder vorgeschrieben ist UND daß euer Zündzeitpunkt stimmt.

Ist die Kerze „rehbraun“ bis grau und trocken, ist mit der Verbrennung und der Gemischbildung (Vergasereinstellung) alles ok - eine rehbraune Kerze ist aber allgemein ein Zeichen, daß wirklich alles ok ist, wenn euer Motor Zicken macht, werdet ihr seeehr selten eine rehbraune Kerze zu sehen bekommen.

Ist die Kerze schwarz und feucht (verölt), läuft eure Kiste zu „fett“, d.h, der Anteil an Sprit im Gemisch ist gegenüber dem Anteil der Luft zu groß - das Gemisch verbrennt nicht vollständig.

Das kann verschiedene Ursachen haben: Hauptdüse zu groß, Luftfilter verdreckt, Schwimmer hängt, Schwimmernadel verschlissen, Gemischeinstellschraube (Hauptluftkorrekturschraube) verstellt (betrifft nur den unteren Drehzahlbereich), Chockezug oder Chockekolben im Vergaser selbst ist verschlissen und hängt, Auspuff zu.

Hat die Kerze einen weißlichen Belag oder gar angeschmolzene Elektroden, läuft eure Kiste zu „mager“, d.h., der Anteil Sprit ist gegenüber dem Anteil Luft zu gering.

Die Ursachen können sein: Hauptdüse zu klein, kein Luftfilter montiert, Rennluftfilter mit hohem Luftdurchsatz montiert, Vergaser zieht Falschluft, Ansaugstutzen zieht Falschluft, Kurbelwellengehäuse zieht Falschluft durch verschlissene Wellendichtringe, Gemischeinstellschraube verstellt (betrifft nur den unteren Drehzahlbereich).

Wie ihr seht, zeigt euch das Kerzenbild schon mal eine Menge mögliche Fehler an, in der Regel kommt man so recht schnell auf die Ursache eines Problems.

Wenn nicht, siehe auch: „Fiese Fehler, wo man nicht gleich drauf kommt“.