Imola oder "Warum Berge von Schrott manchen Männer ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern"

Die passenden Babelfish Übersetzungen lauten wie folgt:

  • (Deutsch - English) Why mountains of scrap iron some men fat a Grinsen in the face charms.
  • (weiter gehts mit English - Italienisch) Perchè le montagne del ferro di scarto grasso di alcuni uomini unGrinsen nella faccia affascina.
  • (und wieder zurück ins Deutsche) Warum die Berge des fetten Abfalleisens einiger Männer unGrinsen imtheface faszinieren.

Ende September 2000, grauer Himmel, Laub auf der Ideallinie - ok, auch wenn wir´s nicht wahrhaben wollen, die Saison geht dem unausweichlichen Ende zu. Da haben wir uns gedacht, machen wir doch mal einen Ausflug ins Heimatland unserer geliebten und gehaßten Fahrmaschinen und quälen wir uns gleich noch ein bißchen. Unseren Auslandskorrespondenten und Freund Charly und seinen Kumpel Armin wollten wir eh´ schon lange mal besuchen und wenn wir schon in Meran sind, können wir doch gleich nach Imola auf den sagenumwobenen Oldtimermarkt fahren - das sind doch höchstens 150 Kilometer von Meran nach Imola, oder?! Imola, der Ort in dem Ayrton Senna erst die Straße und dann das Glück ausgegangen ist und wo es Roller noch zu Spottpreisen geben soll...ob diese romantisierte Wahnvorstellung so stimmt, klären wir später...

Der Trip war schnell klar gemacht und so sind wir (Schröder, Dr.Vespa und Markus) eben los, haben noch Charly und Carroziere Reinhard aufgesammelt. Von Meran nach Imola sind´s dann doch knappe 300 km, aber in Italien gibt´s ja diese netten Autobahnraststellen, in denen der Caffee noch richtig schmeckt.

Auf der Höhe von Bologna gings dann los, auf einmal war die Autobahn voll mit Klassikern - Maserati Quattroporte, Jaguar XK MKII, Porsche 356, Fiat 500, Giulia´s und Bertones - zum Kotzen. Irgendwie haben wir´s dann dank der guten Beschilderung in Imola geschafft, die F1-Rennstrecke und den Markt zu finden. Durch Caffee und die Vorfreude völlig enthirnt noch schnell irgendwo abgeparkt ("Boah, das steht schon wieder ein Quattroporte"), 10.000 Lire Eintritt entrichtet und rein ins gelobte Rostland.

Man muß sagen, wir haben selten einen so entspannten Oldtimermarkt erlebt, die Atmosphäre ist unglaublich. Die Rennstrecke liegt in einer Parklandschaft, alles ist unitalienisch sauber und die Händler sitzen bei Parmaschinken und Honigmelone neben ihren Guzzis, Vespas und Aermachis. Auf der Start- und Zielgeraden werden hauptsächlich Autos angeboten, während der Rest der ca. 3,5 Km langen Strecke, wie erhofft, von Zweirädern beherrscht wird. Die Preise...hm, der Italiener an sich weiß inzwischen, was klassische Roller wert sind und vorallem Lambrettas sind nicht billig. Als ich mich mal über einen Preis beschwerte, hielt mir der Typ nur die letzte "Scootering" Ausgabe unter die Nase, damit war klar, daß er sich am völlig überzogenen Preisniveau der englischen Szene orientiert. Globalisierung, halt´s Maul! Aber da kann man nix machen. Im allgemeinen sind die Teile bezahlbar, ein V50 1.Serie Motordeckel z.B. ist je nach Zustand zwischen 60.- und 150.- DM zu haben.

So, jetzt aber erstmal ein paar Impressionen und Kuriositäten:

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Fazit:

Wenn ihr nicht ausgemachte Masochisten seid, nehmt genug Geld und einen Transporter mit. Geschenkt bekommt man nix, aber die Auswahl ist grandios. Um einmal um die Streche zu laufen braucht man ca. 7 Stunden, danach will man bloß noch raus, 1. sind die Füße platt und 2.sind die Augen vom vielen "scannen" total fertig. Die Leute sind alle freundlich und haben Spaß am Feilschen - ein bißchen was geht immer ( nur die doofen Briten kaufen 125er Lambrettas, die nicht anspringen, für 2,5 Mio Lire und grinsen immer noch, wenn sie vor lauter Besitzerstolz die Karre erstmal auf den rauhen Teer umschmeißen). Wenn ihr beim Handeln wild gestikuliert und zu genannte Preisen ein beleidigtes Gesicht macht, wird´s richtig lustig.

Es gibt nicht alles, aber deutlich mehr als auf deutschen Märkten.

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